Ziele schneller erreichen!

Genial einfach – einfach genial.

Man muss die Dinge so einfach machen wie möglich. Aber nicht einfacher.“ Dieses Zitat von Albert Einstein, hatte ich bereits 2018 für meinem TEDx Vortrag aufgegriffen, um über das richtige Maß an Einfachheit für eine gute Entscheidung zu sprechen.

Speakerin und Ausdauer Athletin Annabel Müller beim Tor des Géants 2023 - Extremes Bergrennen über 349 km und 30.879 hm

Wie hast du es geschafft 2023 beim legendären XXL-Ultratrail „Tor des Géants“ fast 20 Stunden früher ins Ziel zu laufen als 2019?

In zwei Worten? EINFACH MACHEN 

Wer die Geschichte dahinter nicht kennt, mag annehmen, dass es den drei Jahren Training zu verdanken ist. Und natürlich spielt Übung eine große Rolle, wobei Training auch mehr ist Übung. Dessen Anfangsbuchstabe „Ü“ einer der vier von fünf Faktoren für GLÜCK ist, den du beeinflussen kannst. 

Extremsportlerin und Speaker Annabel Müller #ComebackStronger nach Unfall beim Wasserski

Da ich nach meinem Muskelabriss beim Start mit dem Monoski im Spätsommer 2020, einer späten Diagnose und dann sehr schnellen Operation, zwar fleißig geübt und trainiert habe (so wie es mein Körper und die Situation zuließ), allerdings über zwei Jahre brauchte um wieder den Status von vor dem Unfall zu erreichen, kann die enorme zeitliche Verbesserung nicht (allein) an einer besseren Konstitution gelegen haben. Im Gegenteilschon im ersten Anstieg machte mir der 3 Jahre zuvor refixierte Muskel zu schaffen. 

„Einfach machen“ so die Zauberformel. 

Mit Betonung auf die Einfachheit, die mich das Prinzip von Trial and Error gelehrt hat. „Trail and Error“ wie ich es mit Bezug zum Ultratrail-Laufen und bei Vorträgen gern nenne. In diesem Blog geht es aber nicht um das Laufen, sondern darum, was du auf das Leben übertragen kannst bzw. wie Sie und ihr Business davon profitieren. 

Hier meine drei Punkte zum Thema Schnelligkeit durch Einfachheit: 

Race

Strapse! Im Sport nennt man sie Beinlinge. Sie sind enorm praktisch und sparten mir über die fünf Tage und Nächte während des Tor des Géants sehr viel Zeit. So brauchte ich mich bei Temperaturen von 30 bis -5° nicht umzuziehen. Es reichte bei kühlen Wetterbedingungen meine ultraleichte Regenhose darüber zu ziehen. Für die Performance beim Rennen sollte man keinesfalls zu warm angezogen sein. Gerade bei so langen Wettkämpfen über Pässe von bis zu 3299 Metern, darf die Muskulatur zugleich nicht auskühlen.

Zudem haben mein Trailer Assistant und ich die Energieaufnahme, die Schlafzeit (je 30 min. pro 12 Stunden ab der 2. Nacht = 4 Stunden) und die Zeit für Absprachen optimiert. Moment, was hat das mit mir, mit meinem Business zu tun? fragst du dich vielleicht. Ganz einfach: Wo kannst du wertvolle Ressourcen sparen? Wie das Beispiel zeigt, können das auch Kleinigkeiten sein, die sich über einen längeren Zeitraum summieren. Was sind deine Strapse, ähh Beinlinge? Dabei ist das Prinzip „Eine Variante für alles“ nicht immer umsetzbar. Wer zum Beispiel die eierlegende Wollmilchsau für die gesuchte Stelle nicht findet, vereinfacht die erfolgreiche Personalsuche, in dem er das ein oder andere an Fremddienstleister abgibt.

Annabel_Ultra.Erfolg_Einfach_machen

Annehmen. Ok, Crash!

Natürlich kann man innerlich rebellieren, wenn bei sintflutartigen Regen die Trails zu Flüssen werden. Wenn man in Regenkleidung gepackt bei schwül-warmen Temperaturen und stundenlangem Dauerregen und starken Windböen, die mühsam eingesparten zeitlichen Ressourcen aufbraucht, weil es „nur“ noch darum geht, nicht laufend aus- oder abzurutschen. Und das nach über 190 Kilometern mit einigen tausend Höhenmetern in den Beinen.

Umstände, die das Ziel in Gefahr bringen. In meinem Fall ein Finish in unter 130 Stunden um damit die Möglichkeit zur Teilnahme am Tor des Glaciers zu erwerben. Aber was nützt es sich aufzuregen oder es nicht wahrhaben zu wollen? Das Wetter beim Wettkampf, Naturkatastrophen, wirtschaftliche Krisen und dergleichen liegen nicht in unserer Hand. Bei einem anspruchsvollen Projekt über ein derartige Länge wie den Tor des Géants (das maximale Zeitlimit beträgt 150 Stunden – Non-Stop) ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Bedingungen mehrmals ändern. Nicht immer zu unseren Gunsten. Deshalb lautet mein Motto und mein Tipp: “Kämpfe nicht mit dem Weg. Nutze, was er dir gibt!“

Machen Sie sich Entscheidungen so einfach wie möglich: „Im technisch schwierigen und schnellen Downhill bleibt keine Zeit, die Bodenfeuchte zu messen, um die daraus resultierende Haltekraft, bei aktueller Abnutzung des Schuhs, unter Berücksichtigung der speziellen Gummimischung zu errechnen.“ Selbst wenn das möglich wäre, in welcher Relation steht der Aufwand zum Nutzen? Wie lange hätte so ein Kriterium Gültigkeit?

Wenn ich das Beispiel bei meinen Vorträgen oder Seminaren nutze, lachen die Zuhörenden. Doch wie oft, machen wir genau das? Insbesondere um die Entscheidung hinterher gegenüber uns selbst oder anderen zu rechtfertigen. Dabei sind viele der aufwendigen Recherchen, in unserer schnelllebigen Welt, morgen bereits Schnee von gestern. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele aus dem Business. Eines, das mir spontan in den Sinn kommt, ist die Recherche beziehungsweise die Marktumfrage, ob es potentielle Kunden für den Verkauf von Müsli über das Internet gäbe. Das Ergebnis fiel negativ aus. Nicht ausreichend Potenzial. Zum Glück haben die drei Gründer es trotzdem umgesetzt und so wurde daraus das erfolgreiche Unternehmen „mymuesli“.

Ach ja, mit dem Rucksack auf diesem Bild wäre ich keine 200 Meter weit gekommen. 

Deshalb: mach’s gut und mach’s einfach!