BeSINNliche Weihnachten

Der, die, das. Wer, wie, was. Wieso, weshalb, warum…

Weihnachten ist bekanntlich die Zeit der Besinnung. Besonnenheit kommt in dieser meist hektischen und aktuell zudem verrückten Zeit jedoch meist zu kurz. Damit nicht nur die Kerzen am Adventskranz brennen, sondern auch das Feuer für Dein persönliches oder berufliches Ziel lodert, hier ein paar Anregungen:

DER Fokus:

Behalte immer das Ziel im Blick. In schwierigen Zeiten besteht die Gefahr, dass man sich irgendwann nur noch auf das Problem fokussiert. Bei meinem bisher längsten und härtesten Ultratrail litt ich ab Kilometer 160 unter quälendem Knieschmerz. Ich weiß wie schwer es ist in solchen Situationen zuversichtlich zu bleiben. Zugleich habe ich auch schon oft erlebt, dass Dinge sich wieder zum Guten wenden. Ein Problem, dass Du aktuell nicht lösen kannst, darf nicht Deine ganze Energie verschlingen, sonst hast Du zwei Probleme. Sei Dir des Problems bewusst, überlege was Du verbessern kannst und dann konzentriere Dich weiter auf Dein Ziel.

DIE richtige Einstellung:

Welche Stärken haben Dir in der Vergangenheit geholfen schwierige Situationen zu meistern? Was sind Deine Superkräfte? Ich spreche in meinem aktuellen Vortrag TRAIL AND ERROR ® über Mut, Ausdauer und Entscheidungskompetenz. Mit diesen drei Superkräften habe ich 2019 den Tor des Géants (ein gigantisches Ultratrail Rennen in den italienischen Alpen) gerockt. Obwohl ab der Hälfte des 353 Kilometer langen Rennens alles dagegensprach, gelang es mir in 147 Stunden mit ingesamt 4 ½ Stunden Schlaf das Rennen erfolgreich zu finishen. Erfolg hat viele Türen. Das es einfach wird, hat niemand gesagt. Mut, Ausdauer und GLÜCK helfen mir auch in der aktuellen Krise dranzubleiben, bis Live-Vorträge, offline und vor jubelnden Publikum, wieder an der Tagesordnung sind.

DAS Ziel:

„If you feel like quitting, think about why you started!“ Wenn Du ans Aufgeben denkst, überlege warum Du angefangen hast. Den Spruch kennen die meisten. Die Wenigsten nehmen sich jedoch die Zeit ihre Ziele wirklich so zu gestalten, dass sie auch in schwierigen Phasen motiviert bleiben. In einem Team ist das besonders schwer. Da muss ein Ziel nicht nur eine Person motivieren, sondern eine Gruppe von bestenfalls sehr unterschiedlichen Charakteren. Das Ziel muss den diversen Motiven gerecht werden. Dabei ist Diversität was den Antrieb und die Herangehensweise angeht sehr wertvoll, solange alle im Team das gleiche Ziel haben.

WER verantwortet was?

Wenn die Dinge anders laufen als geplant, stellt sich schnell die Schuldfrage. Dabei bezieht sich Schuld auf die Vergangenheit.  Wie ich in meinem TEDx Vortrag „SAFE Decisions“ erzähle, ist es wichtig Entscheidungen immer auf die Zukunft zu beziehen. Es geht nicht darum wer Schuld trägt, sondern wer für was verantwortlich ist. Dazu gehört auch die Frage: „Wofür bin ich verantwortlich?“ Sich klar zu werden, was ich verändern kann und was außerhalb meines Einflussbereiches liegt.

WIE

kann ich diese Klarheit und das Wissen nutzen, mein Ziel zu erreichen oder zumindest am Ball zu bleiben, um im günstigen Abschussmoment richtig positioniert zu sein.

WAS fehlt?

Meistens fehlt Zeit oder Geld und manchmal auch beides. Angenommen es wäre von beidem genug vorhanden, wie würdest Du vorgehen? Was wären Deine nächsten Schritte? Meine Erfahrung: Wenn Du den nächsten Wegpunkt im Blick hast, finden sich Lösungen. Es lohnt sich sogar darüber nachzudenken, welchen Vorteil Begrenzung haben kann. Nach 150 Kilometern und mehr, bewegt sich ein Ultratrail Läufer ohne Zeitlimit oder Rivalen im Nacken deutlich langsamer.

WIESO das? Wieso jetzt? Wieso ich?

Diese Fragen bringen Dich nicht weiter. Frage Dich deshalb besser:

WESHALB mache ich das?

Motivation kommt von Motiv. Doch was, wenn Dein Ziel gerade unerreichbar ist?

Corona hat so vieles verändert. So manches Ziel ist dem Virus zum Opfer gefallen: Olympia verschoben, Laufveranstaltungen abgesagt, und wer wie ich davon träumt live vor 7.000 Menschen oder mehr zu sprechen, weiß, dass es lange dauern wird, bis das wieder möglich sein wird. In der Wirtschaft ist es nicht anders. Die einen haben auf einmal keine Aufträge mehr, während die anderen nicht wissen, wie sie alle Kunden bedienen sollen.

WARUM will ich überhaupt was ich will?

Wenn Dein Ziel von Corona so maßgeblich betroffen ist, dass Du es aktuell überhaupt nicht erreichen könntest, selbst wenn alles optimal liefe, dann ist es besonders wichtig darüber nachzudenken, warum du gerade dieses Ziel gewählt hast. Denn hinter jedem Ziel verbirgt sich eine tiefere Sehnsucht. Was ist Dein Ziel hinter dem Ziel? Oft sind es Werte, die sich hinter dem Wunsch etwas zu bekommen oder zu erreichen verbergen. Hast Du die Möglichkeit diese Werte anderweitig zu verwirklichen – zumindest vorübergehend?

Der, die, das. Wer, wie, was. Wieso, weshalb, warum. Wer nicht fragt bleibt dumm.

Dabei entscheidet die Art Deiner Fragen über die Qualität der Antworten. Oder wie Elmo, das pelzige, rote Monster aus der Sesamstraße sagt: „It´s incredible where you can go with your imagination.“ Es ist unglaublich, wo Dich Deine Vorstellungskraft hinbringt. Das gilt im Guten wie im Schlechten. BeSINNliche Vorweihnachtszeit!